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Wildbienenförderung in Unternehmen

Ob gross oder klein – so gut wie in jedem Unternehmen steckt das Potenzial, einen Beitrag zum Biodiversitäts- und Wildbienenschutz zu leisten. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie den wichtigen und bedrohten Bestäubern unter die Flügel greifen können.

Bild: Christine Dobler Gross

1. Wildbienen- und Biodiversitätsschutz

Wildbienen zählen zu den Schlüsselarten in terrestrischen Ökosystemen und ihre Gefährdungslage ist alarmierend. Trotz vieler Bemühungen ist es bislang nicht gelungen, den Rückgang dieser unersetzlichen Bestäubern aufzuhalten. Dies soll jedoch keinesfalls ein Grund zur Resignation sein, denn das Potenzial für die Wildbienenförderung ist noch längst nicht ausgeschöpft und mit vereinten Kräften ist eine Trendumkehr durchaus zu erreichen.

Grundsätzlich sind Wildbienen eine äusserst dankbare Fördergruppe – mit den richtigen Massnahmen stellen sich Erfolge meist schnell und sichtbar ein, bereits kleine Förderflächen können von grossem Nutzen sein und auch ästhetisch durchaus überzeugen. Zudem wird den Wildbienen seitens der Gesellschaft viel Sympathie entgegengebracht und ihre Förderung geniesst grossen Rückhalt. Nicht zuletzt liegt Umwelt- und Biodiversitätsschutz nicht einfach nur im Trend – mittlerweile wird ein entsprechendes Engagement gesellschaftlich erwartet und zunehmend auch regulatorisch durchgesetzt.

Weiterführende Informationen:

Bild: Christine Dobler Gross

2. Wildbienenfreundliche Firmengelände und Immobilienbewirtschaftung

Der direkteste Weg Wildbienen zu fördern, ist die naturnahe und wildbienenfreundliche Gestaltung und Pflege von firmeneigenen Aussenflächen. Einen guten Einstieg in die Thematik bieten die folgenden Publikationen:

Ideal für die Wildbienenförderung sind gut besonnte Standorte: Wildbienen sind wärmeliebende Wesen und fühlen sich von vielen sonnenhungrigen Blütenpflanzen angezogen. Neben klassischen Grünflächen eignen sich insbesondere Flachdächer, um die Lebensräume der Wildbienen aufzuwerten und zu vergrössern. Zu den wichtigsten Massnahmen für einen effektiven Wildbienenschutz gehören:

In der naturnahen Umgebungsgestaltung versierte Garten- und Landschaftsbaufirmen finden Sie in unserem Artikel Gartenbaubetriebe. Bei grösseren Projekten lohnt es sich, ein spezialisiertes Öko- oder Landschaftsarchitekturbüro mitwirken zu lassen. Für die Vermittlung von geeigneten Partnern können Sie gerne mit uns, Ihrer Standortgemeinde oder der Stiftung Natur&Wirtschaft Kontakt aufnehmen. Bei der Stiftung Natur&Wirtschaft können Sie übrigens naturnah gestaltete Areale zertifizieren lassen. Einige Gemeinden (z.B. Stadt Zürich) unterstützen die Anlage von ökologisch wertvollen Flächen mit Förderbeiträgen.

Beispiele aus der Praxis

 

Wildbienenfreundliche Einrichtung auf einem Flachdach (Bild: Lorenz Achtnich)

3. Honigbienenhaltung als CSR-Massnahme

Viele Schweizer Unternehmen haben sich in den letzten Jahren in der Förderung der Honigbienenhaltung engagiert. Leider kann diese gut gemeinte CSR-Massnahme den Zielen des Naturschutzes entgegenwirken: Die Honigbienendichten im Kanton Zürich sind bereits sehr hoch. Dies kann zur Verdrängung wildlebender Bestäuber führen und somit die Biodiversität als Ganzes negativ beeinträchtigen. Mehr zu dieser Problematik erfahren Sie in unserem Artikel zur Nahrungskonkurrenz zwischen Honig- und Wildbienen.

Wir empfehlen deshalb, auf die weitere quantitative Förderung der Honigbienenbestände zu verzichten und stattdessen den wilden Bestäubern unter die Flügel zu greifen. Gerade die Wildbienen sind von einem unschätzbaren ökologischen und ökonomischen Wert und beinahe die Hälfte aller heimischen Arten gilt als bedroht. Viele der Massnahmen, welche auf den Schutz der Wildbienen abzielen, kommen nicht zuletzt auch der Honigbiene zugute.

 

Bild: pixabay, JanetAB

4. Sensibilisierung von Mitarbeitenden

Beim Wildbienenschutz gilt es möglichst viele Mitstreiter:innen zu aktivieren: Sensibilisieren Sie Ihre Belegschaft für den Wert, die Gefährdungslage und die Bedürfnisse der Wildbienen. Neben reiner Aufklärungsarbeit können Sie auch praktische Hilfestellung leisten. Die Ansätze hierzu sind vielfältig und sollten vor allem zu Ihrem Betrieb passen. Die folgenden Tipps sind somit nicht abschliessend und lediglich als Anregungen gedacht:

  • Schenken Sie Ihren Mitarbeiter:innen wildbienenfreundliche Setzlinge oder entsprechende Gutscheine. Eine Wildstaudengärtnerei in Ihrer Region finden Sie in unserem Artikel Gärtnereien.
  • Verknüpfen Sie einen Firmenanlass mit einer Wildbienen-Exkursion oder einem praktischen Naturgarten-Kurs. Gerne helfen wir Ihnen bei der Suche nach den richtigen Partnern.
  • Lassen Sie Ihre Mitarbeiter:innen bei der wildbienenfreundlichen Aufwertung des Firmenareals mitgestalten.
  • Wirken Sie mit Ihrem Betrieb an einem wildbienenfördernden Naturschutzeinsatz mit. Mögliche Partnerorganisationen finden Sie in unserem Organisationsverzeichnis.
  • Engagieren Sie sich mit Ihrer Belegschaft in lokalen Förderprojekten oder initiieren Sie solche mit. Nehmen Sie hierzu am besten Kontakt mit der Gemeinde und lokalen Naturschutzorganisationen auf.
  • Lassen Sie in Sachen Wildbienenschutz und Sensibilisierung Ihrer Mitarbeiter:innen einfach Ihre Fantasie blühen – schlussendlich wird dies auch auf die Umwelt überschwappen!

Weiterführende Informationen rund um die Wildbienenförderung, sowie konkrete, praktische Tipps finden Sie in unserem Infopool.

 

Bild: pixabay, David_Seifert

5. Sensibilisierung der Kundschaft

Die Biodiversitäts- und Bienenförderung nimmt in der öffentlichen Wahrnehmung einen immer höheren Stellenwert ein. Richten Sie einen Teil Ihrer Kommunikation an diesem Bedürfnis nach mehr Naturschutz aus und tragen Sie zur Aufklärungsarbeit in Punkto Wildbienenförderung bei. Nutzen Sie hierzu die Ihnen zur Verfügung stehenden Kommunikationskanäle. Alle für die Wildbienenförderung wichtigen Informationen können Sie unserem Infopool entnehmen. Auch wildbienenfreundliche Treuegeschenke (z.B. Saatgutmischungen, Setzlinge, Pflanzgutscheine) oder Wettbewerbe (z.B. Naturgartenberatung oder Kurse) bilden eine Möglichkeit, Ihrer Kundschaft die Wildbienenförderung näherzubringen.

Foto: Christine Dobler Gross

6. Lieferkette und Wildbienenschutz

Die Überprüfung der Wertschöpfungs- und Lieferkette auf potenziell schädliche Umwelt- und Bieneneinflüsse ist in den meisten Fällen kein simples Unterfangen. Je nach Branche kann das Natuschutzpotenzial der Aufdeckung und Minimierung eingekaufter Biodiversitätsrisiken jedoch enorm sein. Die Publikation der „Biodiversity in Good Company“ Initiative bietet einen guten Einstieg in diese wichtige Thematik: Biologische Vielfalt in den Wertschöpfungs- und Lieferketten – Herausforderungen im Überblick.

 

Foto: Christine Dobler Gross

7. Corporate Citizenship

Nutzen Sie die Möglichkeiten Ihres Unternehmens, um eine wertvolle Hilfestellung im Rahmen der (lokalen) Wildbienenförderung zu leisten:

  • Spenden Sie an Naturschutzinitiativen, welche sich der Wildbienenförderung widmen.
  • Lassen Sie für Ihre Sitzgemeinde eine Wildbienenkartierung durchführen: durch Daten zu lokalen Wildbienenvorkommen lassen sich gezielte und effektive Fördermassnahmen ableiten. Gerne vermitteln wir Ihnen entsprechende Expert:innen.
  • Tragen Sie dazu bei, dass lokale Naturschutzvereine ein Know-how in der Wildbienenförderung aufbauen und wichtige ökologische Aufklärungs- und Aufwertungsarbeit leisten können. Bieten Sie diese pro-bono Leistungen in Bereichen wie Marketing und Öffentlichkeitsarbeit, Buchhaltung, Webdesign, Recht, Mittelbeschaffung oder Networking an.
  • Unterstützen Sie wildbienenfreundliche Aufwertungsprojekte oder initiieren Sie diese selbst. Stellen Sie Ihren Mitarbeiter:innen Arbeitszeit zur Verfügung, um an diesen organisatorisch oder praktisch mitzuwirken.
  • Nutzen Sie auch die Kraft Ihres Netzwerks, um den Wildbienen unter die Flügel greifen.

 

Foto: Christine Dobler Gross

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