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Baumhöhlen für wildlebende Honigbienen

Die Honigbiene lebt heutzutage fast ausschliesslich als Nutztier in imkerlicher Obhut. Gleichzeitig handelt es sich bei der Honigbiene um ein ursprünglich heimisches Wildtier, das in der Schweiz natürlicherweise Baumhöhlen bewohnt. Auch heute noch sind wildlebende Honigbienenvölker gelegentlich in geeigneten Waldhabitaten anzutreffen. Mit der gezielten Förderung von Baumhöhlen und Habitatbäumen im Wald lassen sich wildlebende Honigbienen und unzählige weitere Tierarten fördern.

Wildlebendes Honigbienenvolk in einer alten Spechthöhle (Bild: Ingo Arndt)

1. Biodiversität in Baumhöhlen

Habitatbäume mit Baumhöhlen und anderen Baum-Mikrohabitaten gelten als Schlüsselkomponente der Waldbiodiversität. Der «Lebensraum Baumhöhle» spielt eine besonders wichtige Rolle für die biologische Vielfalt im Wald. Unzählige Arten finden dort einen Zufluchts-, Brut-, Überwinterungs- oder Nahrungsplatz.

Wird eine Baumhöhle von Honigbienen bewohnt, leben gleichzeitig mit ihr zusammen bis zu 30 andere Insektenarten, 170 Milbenarten und tausende von Mikroorganismen in der Höhle. Neben der Honigbiene und ihren Mitbewohnern interessieren sich zahlreiche weitere Arten für den knapp verfügbaren Wohnraum:

Viele Vogelarten brüten in Baumhöhlen, Spechte zimmern sich diese direkt selbst. Nach ihnen ziehen möglicherweise Fledermäuse, Nagetiere, Marder oder Vögel wie Hohltauben und Dohlen ein. Auch manche Wespen, Hummeln und Ameisen leben in Baumhöhlen, genauso wie verschiedene Käfer, Spinnen und andere Wirbellose. Und mit ihnen zusammen gedeiht jeweils eine Vielfalt an Pilzen und Mikroorganismen. Die Förderung von Baumhöhlen kommt ganzen Lebensgemeinschaften zu Gute.

Reger Flugverkehr am Eingang einer von Honigbienen bewohnten Baumhöhle (Bild: Ingo Arndt)

2. Förderung von Baumhöhlen

Alte Habitatbäume mit Baumhöhlen sind in Schweizer Wäldern rar geworden. Nach Möglichkeit sollten solche Bäume bei Waldeingriffen erhalten bleiben und bewusst gefördert werden, damit sich die Bedingungen für baumhöhlenbewohnende Arten längerfristig wieder verbessern. Generell ist ein hoher Totholzanteil (Richtwert 30 m3 Totholz pro Hektar) wichtig für die Biodiversität im Wald.

Der Verein FREETHEBEES geht noch einen Schritt weiter und engagiert sich für die aktive Förderung von Baumhöhlen in Wäldern. Im Rahmen eines Baumhöhlenprojektes hat sich der Verein umfassende Kompetenzen in diesem Bereich erarbeitet. Mit altem Wissen aus der Zeidlerei – einer ursprünglichen Form der Honigbienenhaltung in künstlich geschaffenen Baumhöhlen – lassen sich gezielt wertvolle Baumhöhlenhabitate anlegen.

Wer mit der Förderung von Baumhöhlen im Wald einen Beitrag zum Lebensraumerhalt für wildlebende Honigbienen und zahlreiche weitere Arten leisten möchte, ist beim FREETHEBEES-Projekt zur Verbreitung von Baumhöhlen an der richtigen Adresse.

Künstlich erstellte Baumhöhle nach Zeidler-Methodik (Bild: Maurice Sinclair)

3. Buchtipp

Um einen Eindruck vom faszinierenden Leben der wilden Honigbienen zu gewinnen, empfehlen wir das Buch „Honigbienen – Geheimnisvolle Waldbewohner“. Die spannenden, leicht verdaulichen Ausführungen in Kombination mit spektakulären Naturfotografien ermöglichen einen einmaligen Einblick in den verborgenen Alltag der Honigbienen in ihrem natürlichen Habitat.

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