Waldrandaufwertungen
Die ökologische Aufwertung von Waldrändern birgt enormes Potenzial für die Wildbienenförderung. Ökologisch wertvolle Waldränder bilden einen lockeren Übergang vom Offenland zum geschlossenen Wald. Eine artenreiche Vegetation und gut besonnte Kleinstrukturen bieten den Wildbienen Nahrung und Nistplätze zugleich. Je vielfältiger das Blütenangebot der Kräuter und Gehölze am Waldrand, desto mehr verschiedene Wildbienenarten kommen vor.
1. Waldrandaufwertung für Wildbienen
Ökologisch wertvolle Waldränder bilden einen lockeren Übergang vom Offenland zum geschlossenen Wald mit einem Mosaik aus blütenreichem Krautsaum, einzelnen Gebüschgruppen und Bäumen bis hin zur geschlossenen Baumschicht. Dieser kleinräumig vielfältige und strukturreiche Lebensraum ist von grossem Wert für Wildbienen und viele andere Insektenarten. Je artenreicher die Vegetation und je grösser das Angebot geeigneter Niststrukuren, desto mehr verschiedene Wildbienenarten finden am Waldrand ein zu Hause.
Allgemeine Informationen zu Waldrändern mit Hinweisen zur ökologischen Priorisierung, Bewertung, Aufwertung und Pflege von Waldrändern finden sich auf der ZHAW-Webseite zu Waldrändern in der Schweiz.
Für eine gezielte Wildbienenförderung empfehlen wir das Merkblatt Waldrandaufwertungen für Wildbienen. Zusätzliche Inputs und Beispielbilder finden Sie in unserem Artikel zu den wichtigsten Niststrukturen im Wald.
Da Wildbienen Sonne und Wärme lieben, eignen sich Waldränder mit südlicher bis östlicher Exposition besonders für die Wildbienenförderung. Optimalerweise grenzen aufgewertete Waldränder an ökologisch wertvolles Offenland wie beispielsweise eine landwirtschaftliche Biodiversitätsförderfläche. In jedem Fall benötigt ein an Landwirtschaftsgebiet angrenzender Waldrand einen mindestens 3 Meter breiten Krautsaum, auf dem weder Dünger noch Pestizide ausgebracht werden.
2. Die wichtigsten Gehölze für Wildbienen
Neben verschiedenen Kräutern am lichten Waldboden finden Wildbienen besonders im Frühjahr ein üppiges Nahrungsangebot an blühenden Sträuchern und Bäumen. Die folgenden Gehölze sind besonders wertvolle Nahrungsquellen für Wildbienen:
Bäume: Sal-Weide und andere Weiden-Arten, Feld-, Berg- und Spitzahorn, Stiel- und Traubeneiche, Süsskirsche, Vogelbeere, Mehlbeere, Wildapfel
Sträucher: Strauchige Weiden, Schwarzdorn, Weissdorn, Wildrosen, Berberitze, Kreuzdorn, Faulbaum, Felsenbirne
Weitere: Brombeere, Himbeere, Efeu
3. Unterstützung für Waldrandaufwertungen
Kantonale Beiträge für Waldrandaufwertungen
Im GIS-Browser des Kantons Zürich ist ersichtlich, welche Waldränder das grösste ökologische Potenzial aufweisen und gemäss Waldentwicklungsplan für die Waldrandförderung bezeichnet sind. Die Aufwertung dieser Waldränder wird mit Kantonsbeiträgen unterstützt.
Beiträge für Landwirtschaftsbetriebe
Direktzahlungsberechtigte Landwirtschaftsbetriebe erhalten Landschaftsqualitätsbeiträge für Waldrandaufwertungen, sofern Wald und angrenzender Wiesenstreifen zum gleichen Betrieb gehören (Massnahme ZH30 im LQ-Massnahmenkatalog). Auch in manchen Vernetzungsprojekten werden Waldrandaufwertungen gefördert.
Erste Anlaufstelle: Revierförster
Interessierte Waldeigentümer wenden sich für die nötigen Abklärungen und fachliche Unterstützung an den Revierförster ihrer Gemeinde.