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Wildbienenförderung in der Gemeinde

Wildbienen sind von erheblicher ökologischer und ökonomischer Bedeutung und ihre Gefährdungslage ist alarmierend. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie die wichtigen Bestäuber aktiv und effektiv fördern können.

Bild: Christine Dobler Gross

1. Wichtige Bestäuber mit grossem Förderpotenzial

Bienen sind die wichtigsten Bestäuber von Wild- und Kulturpflanzen und daher von unschätzbarem ökologischen und ökonomischen Wert. Dabei kommt den Wildbienen eine lange unterschätzte, unersetzbare Rolle zu. Resultate der Erhebungen für die neue Rote Liste der Wildbienen legen nahe, dass sich die Gefährdungslage der Wildbienen nicht entspannen konnte: Rund 45 Prozent der 621 einheimischen Wildbienenarten werden als bedroht oder bereits ausgestorben eingestuft. Hinzu kommen nochmals fast 10 Prozent, die potenziell gefährdet sind.

Im Kanton Zürich konnten bislang rund 330 Wildbienenarten nachgewiesen werden, was etwas mehr als der Hälfte der gesamtschweizerischen Wildbienenvielfalt entspricht! Viele dieser Arten leben jedoch nur noch in kleinen, fragilen Populationen. Um die reiche Wildbienenfauna des Kantons Zürich zu erhalten, bedarf es also dringend einer Intensivierung effektiver Fördermassnahmen.

Wildbienen sind grundsätzlich eine äusserst dankbare Fördergruppe – mit den richtigen Massnahmen stellen sich Erfolge meist schnell und sichtbar ein, bereits kleine Förderflächen können von grossem Nutzen sein und auch ästhetisch durchaus überzeugen. Zudem wird den Wildbienen seitens der Gesellschaft viel Sympathie entgegengebracht und ihre Förderung geniesst grossen Rückhalt. Wildbienen können in nahezu allen Bezugsgebieten gefördert werden, wobei gut besonnte Standorte das grösste Erfolgspotenzial bieten.

Weiterführende Informationen:

Erdhummel bei der Bestäubung von Apfelblüten (Bild: pixabay, neelam279)

2. Wildbienenförderung in der Praxis

Die wichtigsten Massnahmen für einen effektiven Wildbienenschutz sind die Erhöhung und Optimierung des Blütenangebots, Erhalt und Neuanlage von geeigneten Niststrukturen und eine naturnahe Pflege von Grünräumen. Zahlreiche nützliche Merkblätter und Informationen zum Thema Naturschutz in der Gemeinde finden Sie auf der Webseite der Fachstelle Naturschutz.

Wildbienenförderung in der Landwirtschaft

Berücksichtigen Sie die wichtigen Bestäuber explizit bei der Verlängerung oder Neuplanung von Vernetzungsprojekten. Ausführliche Informationen zu den verschiedenen Massnahmen finden Sie in der Infopool-Kategorie Infos für die Landwirtschaft.

Wildbienenförderung im Forstbereich

Detaillierte Angaben zur Wildbienenförderung im Wald finden Sie in der Infopool-Kategorie Infos für den Forstbereich.

Wildbienenförderung in Schutzgebieten

Grosse und kleine Schutzobjekte sind für den Erhalt der reichen Wildbienenfauna von zentraler Bedeutung. Informationen zu einer gezielten Wildbienenförderung finden Sie in unserem Artikel Naturschutzobjekte.

Wildbienenförderung im Siedlungsraum

Wildbienenspezifische Massnahmen finden Sie in unseren Artikeln Bienenfreundliche Bepflanzungen und Niststrukturen für Wildbienen.

 

Bild: pixabay, David_Seifert

3. Naturnaher und bienenfreundlicher Unterhalt

Eine hervorragende Übersicht und ausführliche Anleitungen zur naturnahen Pflege verschiedenster Grünraumprofile bietet der Mehr als Grün – Profilkatalog naturnahe Pflege oder zusammenfassend das Mehr als Grün – Praxishandbuch naturnahe Pflege (Grün Stadt Zürich & ZHAW).

Die wichtigsten Grünflächentypen im Siedlungsgebiet der Gemeinde werden in unserem Artikel Wildbienenfreundliche Grünflächen im Siedlungsraum vorgestellt.

Für weitere Informationen können wir Ihnen auch die Pflege-Toolbox von PUSCH empfehlen. Wildbienenspezifische und auf verschiedene Bezugsräume (z.B. Landwirtschaft oder Forst) bezogene Unterhaltstipps finden Sie in den jeweiligen Infopool-Kategorien.

 

Bild: Christine Dobler Gross

4. Partner für einen effektiven Wildbienenschutz

In der naturnahen Umgebungsgestaltung versierte Garten- und Landschaftsbaufirmen finden Sie in unserem Artikel Gartenbaubetriebe. Einige Naturgartenbaufirmen bieten auch praktische Begleitungen und Wissenstransfer „on the job“ an. Sofern Sie aktuell konventionelle Gärtner:innen beauftragen, können wir Ihnen sehr empfehlen, solche Parnerschaften zu initiieren und so zum Aufbau des naturfördernden Wissens beizutragen.

Bei grösseren Projekten lohnt es sich, ein spezialisiertes Öko- oder Landschaftsarchitekturbüro mitwirken zu lassen. Für die Vermittlung von geeigneten Partner:innen können Sie gerne mit der Fachstelle Naturschutz Kontakt aufnehmen.

Kartierungen bieten die Grundlage für einen gezielten Artenschutz und somit eine besonders effektive Wildbienenförderung. Ziehen Sie es Erwägung, ein Wildbienen-Inventar und Förderkonzept für Ihre Gemeinde erstellen zu lassen. Gerne vermitteln wir Ihnen entsprechende Fachpersonen.

 

Bild: Christine Dobler Gross

5. Sensibilisierung der Bevölkerung und weiterer Anspruchsgruppen

Ob auf dem Acker, im Garten, am Waldrand oder in der Rabatte – beim Wildbienenschutz gilt es, möglichst viele Mitstreiter:innen zu aktivieren: Sensibilisieren Sie die Einwohner:innen Ihrer Gemeinde sowie weitere relevante Anspruchsgruppen für den Wert, die Gefährungslage und die Fördermöglichkeiten der Wildbienen. Alle dafür nötigen Informationen finden Sie in den entsprechenden Infopool-Kategorien.

In unserem Artikel Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit haben wir die gängigsten Mythen und Missverständnisse in Bezug auf den Bienenschutz zusammengefasst – helfen Sie mit, wichtige Aufklärungsarbeit zu leisten, damit das wertvolle Engagement der Bevölkerung möglichst effektiv der Natur und den Bienen zugute kommt. Für Ihre Öffentlichkeitsarbeit können wir Ihnen die Kommunikations-Tipps des Vereins PUSCH empfehlen.

 

Bild: Christine Dobler Gross

6. Netzwerke schaffen

So sinnvoll einige Vorhaben auch erscheinen, oftmals sind sie im Alleingang kaum zu stemmen. Bündeln Sie Ressourcen und Kompetenzen, indem Sie regionale Partnerschaften mit anderen Gemeinden eingehen und mit vereinten Kräften an einem artenreichen Netz knüpfen. An dieser Stelle können wir Ihnen den Leitfaden regionale Biodiversitaetsförderung des Vereins PUSCH empfehlen.

 

Bild: Philipp Heller

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