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Wildbienenförderung im Garten- und Landschaftsbau

Die Betriebe der GaLaBau-Branche gehören zu den wichtigsten Partner für einen effektiven Biodiversitäts- und Wildbienenschutz. Angesichts der stetig steigenden Nachfrage nach einer naturnahen Umgebungsgestaltung und der aktuell noch sehr überschaubaren Zahl der Akteure mit einem entsprechenden Know-how, lohnt sich die Aneignung von biodiversitätsförderndem und bienenfreundlichem Wissen allemal.

Wildbienen sind grundsätzlich eine sehr dankbare Zielgruppe: Fördermassnahmen lassen sich relativ einfach und bereits auf kleinen Flächen umsetzten, Erfolge stellen sich in der Regel schnell und sichtbar ein und nicht zuletzt wird den fleissigen Bestäubern und ihrem Schutz seitens der Bevölkerung viel Sympathie entgegengebracht.

1. Blütenangebot für Wildbienen

Die wichtigste Massnahme zur effektiven Wildbienenförderung ist die Erhöhung und Optimierung des Blütenangebots. Dabei gilt es insbesondere die Bedürfnisse spezialisierter Wildbienenarten zu berücksichtigen. Über ein Drittel der heimischen Wildbienenarten ist für die Brutversorgung auf den Pollen bestimmter Pflanzen angewiesen. Aufgrund dieser Einschränkung gibt es unter den Pollenspezialisten besonders viele gefährdete Arten. Weniger wählerische Bienenarten (wie z.B. die Honigbiene) nutzen die Pflanzen für spezialisierte Wildbienen ebenfalls und profitieren automatisch mit.

Ausführliche Informationen und konkrete Tipps finden Sie in unserem Artikel Bienenfreundliche Bepflanzungen

 

2. Niststrukturen für Wildbienen

Neben einem ausreichenden Blütenangebot sind Wildbienen auch dringend auf Nistmöglichkeiten angewiesen. Die Strukturen, mit welchen man Wildbienen fördern kann, sind vielfältig. Allen gemeinsam ist jedoch, dass für einen Fördererfolg folgende Bedingungen erfüllt sein müssen:

  • Die Niststrukturen müssen in der Nähe von Blütenressourcen angelegt werden. Die Distanz sollte maximal 100-300 Meter betragen – je kürzer desto besser.
  • Die Niststrukturen entfalten ihre Wirkung nur, wenn sie an einem gut besonnten Ort angelegt werden. Wählen Sie daher einen Standort aus, welcher mehrere Stunden pro Tag direkt besonnt ist.

Ausführliche Informationen zu den Nistweisen der Wildbienen und praktische Anleitungen finden Sie in unserem Artikel Niststrukturen für Wildbienen.

 

3. Ruderalflächen für Wildbienen

Ruderalflächen sind besonders wertvolle Standorte für Wildbienen, da sie den geeigneten Nährboden für eine grosse Zahl wildbienenfreundlicher Pflanzen bereitstellen. Viele dieser Pflanzen entfalten ihre Blütenpracht in den Sommermonaten – also dann, wenn das Nahrungsangebot für Wildbienen besonders knapp ist. Auch finden bodennistende Wildbienen an diesen Standorten dringend benötigte Nistmöglichkeiten. Die Anlage solch nährstoffarmer Flächen ist in den meisten Fällen mit einem gewissen Initialaufwand verbunden, welcher sich jedoch allemal lohnt. Mehr zum Thema können Sie unserem Artikel Ruderalflächen entnehmen.

 

4. Pestizideinsatz

Je nach Zusammensetzung und Konzentration bringt der Einsatz von Pestiziden verschiedenste Risiken für Bienen mit sich. Neben tödlichen Vergiftungen können Pestizide bei Bienen Störungen der Bewegungs- und Atmungsfunktionen hervorrufen, Orientierungsschwierigkeiten verursachen, Verhaltensänderungen herbeiführen und sich generell negativ auf die Gesundheit der Bestäuber auswirken. Führen solche Effekte zu einer Beeinträchtigung der Fortpflanzungsfähigkeit oder Brutversorgung, schadet der Kontakt mit Pestiziden nicht nur den jeweiligen Individuen, sondern der Entwicklung ganzer Bienenpopulationen.

Verzichten Sie soweit möglich ganz auf den Einsatz von Pestiziden oder treffen Sie nötige Vorkehrungen, um den Schaden an der Bestäuberfauna und Umwelt minimal zu halten.

Merkblätter

Pflanzenschutzmittel in Gärten und Grünflächen (Plattform Bienenzukunft)

Pflanzenschutzmittel im Hobbygarten (Plattform Bienenzukunft)

Faktenblatt Garten ohne Gift (WWF)

 

Bild: pixabay, rostichep

5. Pflege

Eine hervorragende Übersicht und ausführliche Anleitungen zur naturnahen Pflege verschiedenster Grünraumprofile bietet der Mehr als Grün – Profilkatalog naturnahe Pflege oder zusammenfassend das Mehr als Grün – Praxishandbuch naturnahe Pflege.

 

6. (Weiter-)Bildung

Die folgenden Organisationen bieten regelmässig Kurse und Weiterbildungen in den Bereichen des naturnahen Garten- und Landschaftsbaus an:

Weitere Kurse finden Sie auch in unserer Agenda.

 

7. Projektbegleitung

Erfahrungstransfer

Wildbienenförderung und naturnahe Umgebungsgestaltung kann auch „on the job“ erlernt werden. Eine hervorragende Möglichkeit hierzu bildet die Projektbegleitung durch bereits erfahrene Personen. Nehmen Sie mit uns Kontakt auf, falls Sie an solchen Partnerschaften interessiert sind und wir vermitteln Ihnen gerne passende Kontakte.

Erstellung von Förderkonzepten

Bei grossen und komplexen Vorhaben lohnt es sich, direkte Unterstützung durch spezialisierte Ökobüros zu suchen. Gerne vermitteln wir Ihnen die richtigen Partner.

 

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