Infopool Bienenförderung

Suchen Sie hier nach Antworten oder stöbern Sie in den Informationen

Documentation | Demos | Support

Startseite Infopool

Reduktion von Pflanzenschutzmitteln

Neben dem reduzierten Blütenangebot und fehlenden Nistplätzen in der Landschaft setzen bienengefährliche Pestizide die Wild- und Honigbienen zusätzlich unter Druck. Zum Schutz der wichtigen Bestäuber ist ein sachgemässer Umgang mit bienengefährlichen Pestiziden und eine generelle Reduktion bei den Pflanzenschutzmitteln geboten.

Blühendes Rapsfeld (Bild: pixabay, blickpixel)

1. Auswirkungen auf Wildbienen

Pestizide wirken sich auf unterschiedliche Weise negativ  auf die Gesundheit und das Verhalten von Bienen aus. Neben der unmittelbar tödlichen Wirkung wurden verschiedene gesundheitsschädigende Auswirkungen nachgewiesen: Störung der Bewegungs- und Atmungsfunktion, Orientierungsschwierigkeiten, Verhaltensänderungen oder eine reduzierte Immunabwehr. Die kombinierte Wirkung unterschiedlicher Pestizide und die komplexen Zusammenhänge mit anderen negativen Umwelteinflüssen sind erst ansatzweise untersucht.

Während Honigbienenvölker einzelne Ausfälle oft unbemerkt ausgleichen können, sind Wildbienen von den negativen Effekten durch Pestizide viel direkter betroffen. Die meisten Wildbienen leben als Einzelgänger und jedes Weibchen baut ein eigenes Nest. Wenn das Weibchen Gesundheitsprobleme hat, wirkt sich das unmittelbar auf den Fortpflanzungserfolg aus.

Hinzu kommt, dass sich Wildbienenlarven direkt vom gesammelten Blütenpollen ernähren. Die Vermutung liegt nahe, dass Pestizidrückstände in der Larvennahrung die Entwicklung negativ beeinflussen, was durch aktuellere Untersuchungen bestätigt wird.

Erdhummel bei der Bestäubung von Apfelblüten (Bild: pixabay, neelam279)

2. Allgemeine Massnahmen und Merkblätter

Auch unscheinbare Begleitkräuter wie die Acker-Taubnessel oder Ehrenpreis sind bei Bienen beliebt und sollten möglichst nicht mit bienengefährlichen Pestiziden in Kontakt kommen (Bild: Entomologie/Botanik, ETH Zürich / Fotograf: Albert Krebs)

3. Reduktion von PSM im Acker- und Gemüsebau

Zur Vermeidung von bienengefährlichen Pestiziden im Ackerbau empfehlen wir die folgenden Massnahmen aus dem FiBL-Merkblatt „Wildbienen fördern – Erträge und Pflanzenvielfalt sichern“:

  • Getreide, Raps, Sonnenblumen, Eiweisserbsen und Ackerbohnen nach Extenso-Regeln oder biologisch anbauen. Dies trägt zu einer wesentlichen Reduktion bienengefährlicher PSM bei.
  • Bei der Wahl der PSM die Produkteinformationen betreffend Bienen- und Nützlingsgiftigkeit beachten. Während der Blüte der Kulturen auf PSM verzichten.
  • Biotechnische Kontrollmethoden prüfen
  • Schädlingsdruck durch den Anbau robuster Sorten, ausgeklügelte Fruchtfolgen, eine ausgewogene Düngung und das Anlegen nützlingsfördernder Biodiversitätsförderflächen reduzieren
  • Prognosemodelle und Warndienste wie Phyto-PRE in Kartoffelkulturen nutzen und Befall und Nützlingsvorkommen regelmässig kontrollieren
  • Bei Wind oder vor starken Niederschlägen keine PSM ausbringen. Standardmässig Antidriftdüsen verwenden.
  • Unkrautregulierung mit dem Striegel möglichst früh im Jahr und möglichst nur ein Mal durchführen
Blütenreiche Ackerbegleitflora am Rande eines Gerstenfeldes (Bild: Entomologie/Botanik, ETH Zürich / Fotograf: Albert Krebs)

 

Weiter empfehlen wir die Anlage von Blühstreifen für Bestäuber und andere Nützlinge und anderen Biodiversitätsförderflächen, um Nützlinge wie Schlupfwespen oder Marienkäfer zu fördern:

Zurück Niststrukturen in der Landwirtschaft
Weiter Schwerpunktgebiete für die Wildbienenförderung im Kanton Zürich
Inhaltsverzeichnis
Im Auftrag der
Baudirektion Kanton Zürich
Ausgeführt durch die
QUADRA GmbH
Kontaktieren Sie uns

Bienenfachstelle
Kanton Zürich

c/o Quadra GmbH
Rötelstrasse 84
8057 Zürich

info@bienenfachstelle-zh.ch

Impressum / Datenschutzerklärung

Fotos: © Christine Dobler Gross