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Lichter Wald

Wildbienen lieben Sonne und Wärme, weshalb die allermeisten Arten das Waldesinnere unter dem dicht geschlossenen Kronendach meiden. In lichten Wäldern mit niedriger Kronendeckung hingegen erreicht viel Licht den Waldboden. Der blütenreiche Unterwuchs und die gut besonnten Niststrukturen am Boden bieten den Wildbienen wertvollen Lebensraum. In lichten Wäldern leben sogar einige besonders seltene und gefährdete Arten.

Lichte Waldfläche mit Magerwiese im Unterwuchs. Gut besonntes Totholz und offene Bodenstellen bieten Nistmöglichkeiten für Wildbienen. (Bild: René Bertiller)

1. Seltene Wildbienen in lichten Wäldern

In lichten Wäldern leben zahlreiche Wildbienenarten, darunter zwei der seltensten Wildbienen im Kanton Zürich:

Die Rinden-Mauerbiene (Osmia uncinata) besiedelt ausschliesslich lichte Föhrenbestände. Dort legt sie ihre Nester in selbstgenagten Gängen in der dicken Borke alter Föhren an und sammelt Pollen an Hornklee, Hufeisenklee oder Brombeerblüten im Unterwuchs.

Rinden-Mauerbiene (Osmia uncinata) am Eingang ihres Nestes in der Borke einer alten Föhre (Bild: Urs Weibel)

Die Lungenkraut-Mauerbiene (Osmia pilicornis) – eine schweizweite stark gefährdete Art – besiedelt lichte Bestände mesophiler Laubwälder, wo ihre bevorzugte Nahrungsquelle (Lungenkraut) in grösseren Beständen wächst. Sie nistet in abgebrochenen Laubholzästen, die an gut besonnten Stellen auf dem Waldboden liegen. Der Kanton Zürich trägt eine besondere Verantwortung für den Erhalt der Lungenkraut-Mauerbiene und ihrer Lebensräume.

Lungenkraut-Mauerbiene (Osmia pilicornis) sonnt sich auf einem Blatt des Lungenkrauts (Bild: Entomologie/Botanik, ETH Zürich / Fotograf: Albert Krebs)

2. Förderung lichter Wälder

Das Schaffen und Erhalten von Lichtem Wald (LiWa) ist ein wichtiges Naturschutzziel, das im Zürcher Naturschutz-Gesamtkonzept festgehalten ist. Ein gemeinsamer Aktionsplan der Abteilung Wald und der Fachstelle Naturschutz dient zur Umsetzung der Schutzziele.

Lichte Wälder stehen oft auf waldwirtschaftlich wenig interessanten Standorten, die besonders mager, trocken, exponiert und felsig oder auch nass sind. Für die Wildbienenförderung sind sonnenbegünstigte Standorte wie südliche Hanglagen besonders interessant. Eigentümer solcher Waldflächen, die für eine Auslichtung zu Gunsten der Wildbienen und anderer Arten in Frage kommen, wenden sich für eine genauere Potenzialabklärung an den Kreisförster der Gemeinde.

In der näheren Umgebung bestehender LiWa-Objekte sind ergänzende Massnahmen zur Wildbienenförderung wie Waldrandaufwertungen, zusätzliche Auslichtungen und Fördermassnahmen im Offenland besonders prüfenswert. So werden lichte Waldflächen zu wichtigen Knotenpunkten in einem gut vernetzten Lebensraumverbund für Wildbienen.

Lichter Wald mit Niststrukturen für Wildbienen (Totholz / offene Bodenstellen) und einer vorgelagerten Blumenwiese (Bild: Heiri Schiess)

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